August Maria Berges

August Maria Berges wurde am 13.02.1908 in Siegburg als eines von 4 Kindern der Eheleute Auguste und Franz Berges geboren. Der Vater war im dortigen Landratsamt zeitweise als Kommunalbeamter tätig.

Nach dem Besuch der Volksschule in Speicher/Eifel und der Rückkehr der Eltern im Anschluß an den 1. Weltkrieg 1920 nach Köln besuchte Berges das Kaiser- Wilhelm-Gymnasium in Köln bis zum Abschluß des Abiturs. In dieser Zeit war Berges auch begeisterter Ruderer als Mitglied der Kölner Rudergesellschaft von 1891, was ihm als Mitglied des Achters 1927 in Schwerin den Titel eines Deutschen Meisters einbrachte. Ab 1927 studierte er an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln und legte dort im Jahre 1931 das Referendar-Examen ab. Bereits 1932 folgte die Promotion bei Prof. Bruno Kuske mit dem Thema: „Der gegenwärtige Stand der Lehre vom dolosen Werkzeug in Wissenschaft und Rechtsprechung“.

Anschließend hauptamtlicher Assistent am Kriminalwissenschaftlichen Institut, wurde Berges nach Abschluß des Assessorexamens Konkursrichter in Köln. Zunächst „unabkömmlich“ mußte Berges doch noch als Flugmeldehelfer zur Marine, beendete seinen Kriegsdienst allerdings als Marinerichter.

Nach Kriegsende und Währungsreform nahm Berges seine Tätigkeit als Konkursrichter in Köln wieder auf und fertigte seine Habilitationsschrift über den Nürnberger Prozeß mit dem Thema: „Der existentielle Handlungsbegriff bei strafbegründenden Kollektivdelikten“.

Berges lehrte und forschte ab 1953 an der Universität zu Köln zunächst als Privatdozent und ab 1960 bis 1993 als Professor. Bereits sehr früh bot er auch eine spezielle Vorlesung über „Schiedsrecht“ an. Als Konkursrichter war er einige Zeit Amtsgerichtsrat in Köln, später Amtsgerichtsdirektor und zwischen 1966 und 1973 Senatspräsident am OLG Köln. Dort hat sich Berges vor allem einen Namen als Insolvenzrechtler gemacht.

Im Jahre 1948 war Berges zudem einer der Gründer des „Arbeitskreises für Insolvenz- und Schiedsgerichtswesen“ in Köln, welcher zur Pflege des Gedankenaustauschs von Konkurs- und Vergleichsverwaltern ins Leben gerufen worden war. Dieser Arbeitskreis hat bis heute eine herausragende Bedeutung in den einschlägigen Kreisen.

1955 betrieb Berges maßgeblich die Wiederbegründung der Zeitschrift für Konkurs-, Treuhand- und Schiedsgerichtswesen (KTS), für die er auch zahllose- Beiträge schrieb.

Professor Berges verstarb am 2. Juni 1993 in Köln.